12.2.2012

Sind Feminismuskritiker (radikale) Rechte?

Eine Betrachtung von Schopenhauer bis Godwin.

 

Wer sich in den Medien über Männerrechtler, Feminismuskritiker oder alle anderen informiert, die Gender Mainstreaming und die feministische Ideologie kritisch sehen, stellt fest: Diese Menschen sollen allesamt schlecht sein. Eine inhaltliche Diskussion über die Argumente pro oder contra findet öffentlich kaum statt. Statt dessen wird gebetsmühlenartig wiederholt, dass Frauen benachteiligt sein sollen und bei jeder passenden Gelegenheit wird behauptet, wer das anders sieht sei ein Frauenfeind.

Warum das so ist, kann recht einfach erklärt werden: Wenn Feministen die Argumente ausgehen, greifen sie die Personen an, die feministische Argumente begründet widerlegen können.

Aktuell erleben wir die Diffamierung von Feminismuskritikern, indem sie als (radikale) Rechte dargestellt werden. Beispielhaft sind hier zu nennen:

Die antifeministische Männerrechtsbewegung, Hinrich Rosenbrock, (siehe www.NUlb.de/Rosenbrock )

Rechte Kerle, Andreas Kemper, (siehe http://joergrupp.de/rechte-kerle-buchkritik/ )

 

 

Wie kommt es aber zu dem Phänomen, sich abseits von Argumenten den beteiligten Personen zuzuwenden?

Dazu sollte man bis zu dem Philosophen Arthur Schopenhauer zurückgehen. Er beschrieb 37 Kunstgriffe, um in einer Diskussion Recht zu behalten.:

Arthur Schopenhauer,

Die Kunst, Recht zu behalten, 1830

Zum Abschluß:

Letzter Kunstgriff

Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob. Das Persönlichwerden besteht darin, daß man von dem Gegenstand des Streites (weil man da verlornes Spiel hat) abgeht auf den Streitenden und seine Person irgend wie angreift : man könnte es nennen argumentum ad personam, zum Unterschied vom argumentum ad hominem : dieses geht vom rein objektiven Gegenstand ab, um sich an das zu halten, was der Gegner darüber gesagt oder zugegeben hat. Beim Persönlichwerden aber verläßt man den Gegenstand ganz, und richtet seinen Angriff auf die Person des Gegners : man wird also kränkend, hämisch, beleidigend, grob. Es ist eine Appellation von den Kräften des Geistes an die des Leibes, oder an die Tierheit. Diese Regel ist sehr beliebt, weil jeder zur Ausführung tauglich ist, und wird daher häufig angewandt...

Hätte Schopenhauer schon Hitler und "Godwins Law" (wikipedia: Godwin`s_law) gekannt, hätte er wahrscheinlich den Kunstgriff 38 hinzugefügt:

Wenn man merkt, dass der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so flechte man einen Vergleich mit Hitler ein. Man stellt damit unter Beweis, dass man poltisch korrekt argumentiert und würgt damit die Diskussion endgültig ab. Welcher Gegner würde sich schon trauen, zu bestätigen, dass die eigene Argumentation auch nur annähernd mit der von Hitler vergleichbar ist?

Umgekehrt kann man auch dem Gegner den Vergleich mit Hitler unterstellen. Notfalls reicht auch ein Zitat, bei dem zwar Hitler nicht vorkommt, aber bei dem man aber annehmen kann, dass Hitler gemeint sein könnte. Sehr wirksam, weil sich der Gegner nun nur noch schwer rechtfertigen kann.

Besonders erfolgreich scheint man den kritisierenden Gegner mundtot machen zu können, wenn man ihm unterstellt, politisch rechts, möglichst auch noch radikal, zu sein. Das beweisen u.a. Kemper und Rosenbrock, die mit Unterstützung von Universitäten und politischen Stiftungen Hetzschriften veröffentlichen (siehe oben), in denen ihre Gegner als (radikale) Rechte diffamiert werden.