1.2.2012

Eine Million Kinder leiden unter Sprachstörungen

 

 

Die Krankenkasse Barmer GEK hat in einem erschreckenden Report veröffentlicht:

Im 6. Lebensjahr haben 38 % der Jungen eine Sprechstörung, dagegen "nur" 30 % der Mädchen.

Bundesweit haben 10,3 % aller Kinder Sprech- oder Sprachstörungen. Pro Jahr sind davon also etwa 1,12 Millionen Jungen und Mädchen zwischen 0 und 14 Jahren betroffen. Die Barmer GEK als Branchenprimus zahlt für Therapien bei Logopäden jährlich rund 70 Millionen Euro nach Worten von Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK. Auf alle Kassen hochgerechnet, komme so ein Betrag "von knapp unter einer Milliarde Euro" zusammen.

Jeder zehnte Neunjährige geht zum Neurologen oder Psychiater (9,6 Prozent), 60 Prozent davon mit der Diagnose ADHS.

Aber auch psychisch bedingte Hauterkrankungen sind auf dem Vormarsch.

In Baden Württemberg, wo Kinder erst mit fast sieben Jahren eingeschult werden, seien Sprachstörungen bei Kindern seltener als in Berlin, wo sie mit fünfeinhalb Jahren eingeschult werden, sagt Schlenker.

Keinem unserer Politiker fällt auf, dass hier auch ein Zusammenhang mit der frühkindlichen Fremdunterbringung bestehen dürfte. Diese fälschlich als frühkindliche Bildung dargestellte Trennung der Kinder von ihren Eltern wird massiv vom Staat gefördert. Heute ist es nicht mehr politisch korrekt, darauf hin zu weisen, dass dies zu Schäden führen kann, wie sie als Hospitalismus beschrieben wurden. Die Folge davon sind die beschriebenen Störungen bei Kindern, besonders der Jungen.

Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Wolfram Hartmann, sagt dazu: "Da werden pädagogische Probleme in Kindergärten auf die Medizin verlagert". Tatsächlich aber ist es die Verlagerung der Erziehung der Kinder von der Familie in außer-Haus Bereuung. Noch vor wenigen Jahrzehnten gab es den Begriff der "Kindergartenreife". Unter dieser verstand jeder Pädagoge, dass Kinder erst dann in einem Kindergarten aufgenommen wurden, wenn es einige grundlegende Fertigkeiten erlernt hatte. Dazu gehörten zum Beispiel selbständiges Essen, Aufsuchen von Toiletten, An- und Ausziehen mit dem Binden von Schleifen an den Schuhen. Das Sprechen erlernten Kinder selbstverständlich in der Familie. In der Regel war das im Alter von drei Jahren der Fall. Heute werden Kinder aber zunehmend in Kinderverwahrstellen ("Kinderkrippe") abgeliefert, in denen die Erzieherinnen sich bei weitem nicht so intensiv um ein einzelnes Kind kümmern können, wie dies Eltern in der Familie tun. Ein Kind, dass im familiären Umfeld das Sprechen von Eltern und Geschwistern erlernte, erwirbt Sprache anders als Kinder, die in Gruppen von Gleichaltrigen sprechen lernen.

Dabei werden Kinder überwiegend von Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen betreut. Das fehlen des männlichen Teils in der Erziehung wirkt sich gravierend besonders auf Jungen aus. Ein Junge, der sich "wie ein Junge" verhält, passt nicht in die Vorstellungen derjenigen, in deren Hand heute weit überwiegend die Erziehung der Kinder liegt. Das wird mit Ritalin und Co. korrigiert.

Grundlage der Studie waren Daten von insgesamt 8,3 Millionen Versicherten der Barmer GEK aus dem Jahr 2010. Diese repräsentieren gut zehn Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung. Die Daten von mehr als einer Million Kinder flossen in die Untersuchung ein.

 

Siehe:

http://www.hna.de/gesundheit/allgemein/jedes-dritte-kind-sprachprobleme-1582902.html

ähnliche Beiträge:

http://www.donaukurier.de/nachrichten/topnews/D-Gesundheit-Kinder-Barmer-Mehr-als-eine-Million-Kinder-mit-Sprachstoerungen;art154776,2551298

http://www.stern.de/gesundheit/neue-kinderkrankheit-sprachstoerung-immer-haeufiger-1780413.html

http://www.aerztezeitung.de/news/article/803217/sechsjaehrigen-verschlaegt-sprache.html

oder mal selbst mit " mehr kinder mit sprachstörungen " googlen